Sonntag, 8. Januar 2012

Weihnachten und Neujahr

Ersteinmal: Ich hoffe ihr hattet alle ein Frohes Weihnachtsfest mit Familie und Freunden und sowieso einen super guten Rutsch ins Neue Jahr.

Weihnachten haben wir auch in Iquique gefeiert, und das noch nicht einmal minderer als zu Hause in Deutschland, aber natürlich anders. Unser Weihnachtsfest begann am Abend gegen neun Uhr. Kurz vor der Messe musste ich noch einmal kurz raus für die Fundación, was aber wirklich die letzte unangemeldete Extraarbeit vorerst war. Die Messe in der Sankt Norberto Kirche hatte natürlich Priorität. Doch wird Weihnachten weniger besinnlich, als mehr als eine große Feier angesehen, das hat sich schon in der Vorweihnachtszeit gezeigt. Es wurde für die Geburt Jesus applaudiert, es wurde die Weihnachtsgeschichte als Theater vorgespielt und schließlich nach drei Stunden ging es bald nach Hause.
Zu Hause erwartet uns - es ist jetzt elf Uhr abends - das große Weihnachtsessen mit viel Fleisch aber auch Salaten. Um null Uhr wurde dann endlich gegessen und eine Stunde später schließlich gab es Bescherung - jetzt ist schon der fünfundzwanzigste. Auch ich bin nicht leer ausgegangen, dank Geschenke aus diesem Haus als auch von zu Haus. Dann war alles auch wieder schnell vorbei, den Zweiten Weihnachtstag gibt es hier nämlich nicht und so war am Montag wieder ein Arbeitstag wie jeder andere.



 
Wenn auch verspätet, aber das gehört für mich zu Weihnachten auch dazu. In einem Paket, das ich von meinen Eltern bekomme habe, habe ich ein paar Päckchen Mohn mitbekommen. Diesen habe ich zusammen mit Padre Stefan aus Pica zu Makówki gemacht. Das ist nicht spanisch, sondern ein schlesischer Nachtisch, den man aus Mohn, Brot, Milch, Nüssen und Rosinen macht. Superlecker.


Dann haben wir uns auch von Gabi verabschieden müssen. Dezember ist vorbei und damit auch ihr Zeit als Voluntärin hier in der Fundación. Alles Gute!
Und für uns bedeutete das: Zwei Tage Österreich-Frei! Und dann ist Jutta gekommen, ein gute Freundin vom Bruder Paul und der Fundación. Wir haben sie schon im August kennen lernen dürfen und jetzt ist sie wieder da und wird auf unser Haus aufpassen, denn - und dafür gibt es einen eigenen Absatz:

Bruder Paul wird im Februar für vier Monate nach Europa reisen. Zuerst nach Rom, ein Seminar besuchen und den Papst Guten Tag wünschen und dann weiter nach Deutschland wieder die alte Heimat besuchen um dann über Paris im Juni wieder nach Chile zu kommen. Halb so wild, will man meinen, denn im Februar sind auch Lisa und ich nicht im Haus, denn wir haben frei und wollen für ein Zwischenseminar nach La Paz. Richtig, zwar nicht Hauptstadt, aber Regierungssitz von Bolivien.

Und dann war da noch Neujahr: Diesen haben wir im Haus von Bruder Paul verbracht, es winkte uns - wer hätte es gedacht - ein großes Festmahl mit Truthahn und Kartoffeln und vielem Süßen. 2011 sagte Tschüss und 2012 nahte natlos an. Und dann war es auch schon vier Uhr morgens in Deutschland, sprich null Uhr in Chile, und wir waren im neuen Jahr. Reingerutscht sind wir nicht (Achtung, Witz!) - ist ja auch kein Eis da - aber doch gut durchgekommen. Natürlich, es ist schon was anderes, wenn man im Dezember-Januar-Übergang mit T-Shirt und barfuß vor dem Haus steht, und es nicht daran liegt, dass man die Schlüssel im Haus liegen gelassen hat, sondern weil man´s kann! Ein kleines Feuerwerk wurde von den Bergen aus Alto Hospicio abgefeuert. Mir wurde gesagt: "Nicht so schön wie letztes Jahr, da wars vom Strand gemacht worden." Aber nichtsdestotrotz ein netter Abend.

Hier werden die bösen Geister verscheucht, damit das neue Jahr nur Gutes gibt




So jung wie das Jahr dann war, wollte es direkt überzeugen und konnte das auch gekonnt, denn: Am Abend des zweiten Januars zweitausendzwölf regnete es in Iquique. Ja, richtig, das ist kein Tippfehler: Regen in Iquique. Nicht viel, der Paderborner würde die Schultern hochziehen und den Schirm holen, der Iquiquener geht dazu extra aus dem Haus und schaut sich das Spektakel an, Menschen kommen, umarmen sich, es wird getanzt, gesungen... Ja, na gut, das dann nicht, aber ein paar Minuten schaut man es sich an. Und für mich? Supertoll, lange habe ich im Regen gestanden. Während ich von zu Hause immer wieder höre: "Ja, es hat wieder angefangen zu regnen... ja, kein Schnee, so lau-kalt, aber nicht kalt genug für Schnee... Ja, macht mir keinen Spaß", dann sitze zuhörend daneben und mir läuft das Wasser im Mund zusammen, nach Regen. So banal das auch klingen mag, aber ja, etwas nasses Wetter vermisse ich schon.

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