Montag, 12. September 2011

Dicke Spenden und kaputte Schlösser

Nachdem wir das Wochenende am Strand verbrachten und etwas Leckeres grillten, kam auch schon der Montag und wir fingen an langsam richtig zu arbeiten. Die Sache ist die, das wir unserem Arbeitsfluss immer näher kommen.

Auf einem Hügel am Strand
So begann am Montag die Arbeit im Kindergarten mit Sport. Ich konnte Peters Tipps wunderbar gebrauchen und der Tisch-und-Stuhl-Parkour als auch das Fallschirmtuch erwiesen sich als perfekte Spiele. Mit diesem guten Gefühl machte ich mich dann zum Mittagessen auf den Heimweg, und das war dann auch schon der Montag. Fußball im refugio fiel nämlich wegen fehlendem Trainer aus.
Nach dem Hügel am Strand
Am Dienstag ging ich dann rüber in die oficina und wurde dann auch direkt von Juan in der camioneta mitgenommen. Wir sind zu einer Schule im Süden gefahren wo wir eine sehr große Spende an Lebensmitteln bekamen. Auf dem Foto, das ich letzte Woche veröffentlicht habe, sieht man wie groß unser Wagen ist. Die komplette Ladefläche war voll! Als wir dann wieder im Büro waren, haben wir alles sortiert: Reis, Zucker, Öl, Nudeln, Bohnen, Linsen und noch mehr. Am selben Tag noch brachten wir die Spenden ins Mädchenheim und nach Jorge Inostroza.
Dicke Spenden
  
Der noch im Bau befindliche Kindergarten in Alto Hospicio
Beim Sortieren habe ich erfahren, dass diese Spenden jeden Monat kommen. Diese Schule hat wirklich ein Herz für die Fundación, dass das ganze überhaupt jeden Monat funktionieren kann finde ich beeindruckend. Ich kann mich daran erinnern wie wir in der Schule Geld für den One-Cent-Day gesammelt haben. Das bedeutet, einen Cent pro Tag, also einmal 3,65 € für das ganze Jahr. Kaum einer unserer Schüler damals fühlte sich angesprochen auch nur einen Teil dazu zu geben. Nicht das man mich falsch versteht, es gab Spenden aus allen Richtungen, von der Schule, von den Lehrern, auch von anderen Schülern. Nur ich weiß noch wie wütend mich das gemacht hat, die dummen Sprüche über kranke Kinder, vorzüglich aus Afrika. Das man sich wirklich zu schade sein kann tatsächlich 3,65 € zu geben. Ich finde es gut, dass die Menschen sich hier einsetzen wollen und sich angesprochen fühlen. Mit dem Verständnis, dass es nicht deren, sondern unser Problem ist.

Am Nachmittag machten wir uns noch einmal auf den Weg nach Alto Hospicio wo wir das psychologische Zentrum besuchten. Die Direktorin zeigte uns die Einrichtung, wie und wo gearbeitet wird. Außerdem wird gerade an einem Anbau gearbeitet. Hier soll später ein Kindergarten sein. 

Kinder die durch den Schlitz geschmissen werden
Den Mittwochenachmittag waren wir wieder in Jorge Inostroza. Die gebastelten Handpuppen von letzter Woche wurden in ein Theater eingebaut. Mit ein paar Kindern saßen wir dann in einem kleinen Büro und spielten ein paar Stücke. Bis dann auf einmal klar wurde, dass die Tür nicht mehr aufgeht. Das Schloss hat sich verabschiedet, indem es sich einfach nicht mehr bewegt. Ein Entkommen gibt es nicht, da hier die Fenster vergittert sind, so wie überall. Die Wand war glücklicherweise nicht bis obenhin gezogen und so konnten wir die Kinder oben durchschieben. So blieb ich mit der Tía im Zimmer, wir waren einfach zu groß für den Spalt. Uns wurde ein Messer gereicht, mit dem wir das Schloß aufdrehten und kurzer Hand waren wir auch schon draußen. Wir saßen ganze fünf Minuten fest. Das Ding der Woche!

Am Donnerstag verbrachte ich dann den ganzen Tag in der oficina. Jaime und ich arbeiteten weiter an der Website. Wie ich so mit dem Sozialpädagogen von nebenan arbeite stellen wie fest, dass wir beide einen gleichen Musikgeschmak teilen. Und so erfahre ich, dass ein Künstler der Band gepe in Iquique spielt. So machten wir uns am Abend auf den Weg ins Zentrum und hatten ein fünfzehnminütiges Konzert. Schade, dass es so kurz war, den der Typ war echt gut, weil er sich mit Gitarre, Schlagzeug und Gesang - auf einmal - im Grunde genommen selbstständig machte.

Am Freitag besuchte ich die Babykrippe in der Lisa arbeitet. Ich machte ein paar Fotos und das war es dann auch schon. Denn wie wir nach Hause gekommen sind, machten wir Mittagessen und ging ins Bett. Und habe dann den Nachmittag bis knapp 19 Uhr durchgeschlafen. Wir waren echt fertig. Wie wir dann wach geworden sind dauerte es auch nicht mehr lange und Hermano war wieder zu Hause. Schön wieder den Hausherrn im Haus zu haben. Die Runde Kanasta fehlte natürlich nicht! Und der Schlaf auch nicht. Vom Freitag habe ich also nicht viel mitbekommen. Diese Woche hat nicht nur mich richtig ausgelaugt. Und so kam der Samstag und wurden zu einem Geburtstag mitgenommen. Und so kam der Sonntag recht spät, und wurde mit dem Sonntagshochamt beendet.

Das war die letzte Woche. In der kommenden Woche werden wir nach Pica fahren. Ein Oase mitten in der Wüste, was wir aber morgen selbst fest stellen können. Sososo...

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