Sonntag, 24. Juni 2012

Geburtstag und Wandbemalung

Juni ist mein Lieblingsmonat. Der Sommer fängt an, die Schule neigt sich bald dem Ende, das Wetter ist schon warm, aber noch nicht heiß. Schön eben.

Gut, Chile liegt auf der Südhalbkugel der Erde, also vertauschte Jahreszeiten: Hier fängt der Winter bald an. Ganz mit Deutschland ist das Wetter natürlich nicht, aber es ist schon ziemlich kalt mit weniger als zwanzig Grad.

Das Projekt mit der Wandbemalung in der Babykrippe hat super geklappt. Ich habe auch dort den Namen und das Logo der Fundación an die Wand gemalt. An der Außenmauer macht eich mit ein paar weißen Linie eine Welle. Dieses "Kunstwerk" wollte ich nicht alleine machen und bekam deshalb die Hilfe der Kinder aus Jorge Inostroza, aus dem Zentrum in dem ich jeden Nachmittag arbeite. Das war sehr schön und die Tías der Babykrippe waren mehr als begeistert und dankbar. Anders durften die Kinder auch andere Einrichtungen der "Funda" kennen lernen.
Und weil das ganze so schön geklappt, haben wir auch gleich weiter gemacht. Da war dann der Kindergarten dran. Diesmal waren leider weniger Kinder als geplant da, deshalb werde ich in dieser Woche das Bild alleine zu Ende machen. Es folgen Bilder vom ersten Juni in der Sala Cuna.






Juni ist natürlich auch mein Lieblingsmonat weil ich nämlich meinen Geburtstag feier. Zwanzig Jahre bin ich geworden, ich kann es kaum fassen! Schon zwei Tage vorher habe ich eine Überraschungsparty gegeben bekommen. Ich hatte wirklich keine Ahnung. Am eigentlichen Geburtstag war ich in der Babykrippe und habe am Vormittag die Arbeit vom Freitag zu Ende gemacht. Den Nachmittag durfte ich mir frei nehmen. Am Abend trafen wir uns zu Hause und wir aßen gemeinsam Completos, das war sehr gut.

Vor zwei Wochen wurde in unserer Gemeinde die Semana Norbertina gefeiert, zum Gründungsjubiläum und dem Heiligen San Norberto. Wer jetzt glaubt, dass sich hier nur ein paar Gruppen getroffen haben, um aus der Bibel zu lesen, liegt hier gewaltig falsch. Jeden Abend um acht Uhr ging es mit „Competiciónes“ los, Duelle der drei großen Gruppen, die sich aus den unzähligen Gruppierungen geformt haben. Während ich also am ersten Tag nur von außen zugeschaut habe, war ich in den letzten Tage mittendrin und habe jede Menge Leute kennen gelernt. Und jeder war mittendrin und wollte den Sieg für seine Gruppe. Das merkte man besonders, als sich die Teilnehmer sogar für einen Punktebonus, die Augenbrauen abrasiert haben. Am letzten Abend, am Samstag, nachdem die Gewinner genannt worden sind, gab es eine große Fiesta im Innenhof der Gemeinde.  Es wurde „Chicha“ (ein süßer Wein aus Äpfeln oder Trauben, mit Eis) ausgeschenkt, es spielte sogar eine Gruppe, die wirklich in ihrem Element war und dazu wurde auch getanzt. Ich muss sagen, dass ich es schade finde, nicht schon früher dabei gewesen zu sein, denn ich weiß, dass sich so etwas nicht wiederholen wird, vor allem nicht in Deutschland.

Und so wurde mir besonders bewusst wie wenig Zeit mir in Wirklichkeit noch geblieben ist. Am 10.08. fliege ich weg, das waren dann 360 Tage. Eigentlich will ich mich gar nicht mit diesem Thema beschäftigen und deshalb genieße ich einfach die wenige Wochen noch, die ich hier in Chile und den Menschen leben kann.

In dieser Woche ist dann endlich Paul von seiner Europa Reise nach Hause gekommen. Wir sind alle sehr froh, dass er gesund und munter wieder hier ist. Anders heißt das aber auch, dass bald Jutta nach Hause gehen wird, die in der Zwischenzeit den Haushalt und alles andere geschmissen hat. 

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